Öl und Essig gehören nicht in die Unterhose!

Es ist gar nicht so selten, dass Männer und Frauen ihren Feigwarzen mit Teebaumöl, Apfelessig und Thuja auf den Pelz rücken! Auch populär aber alles andere als empfehlenswert: Die so genannte Warzenschweinmethode, die im Internet kursiert.
Ja: Manchmal kann es vorkommen, dass es dein Immunsystem von selbst schafft, das humane Papilloma Virus erfolgreich zu bekämpfen. Dass die Behandlung mit diversen fragwürdigen Mitteln Erfolg hat, entbehrt aber jeder medizinischen Grundlage.

Clevere Viren formieren sich im Untergrund

Was dagegen weitaus häufiger vorkommt: eine Spontanremission – die fiesen Warzen verschwinden von ganz allein! Aber meist eben nur fürs Erste und auch nur die Warzen an der Hautoberfläche.
Was bei Hausmitteln und Co. dagegen viel häufiger passiert: Du zerstörst deine Haut so massiv, dass selbst eine oberflächliche Warze nicht anders kann, als abzufallen. Für den Erreger gar kein Problem, denn unter der Haut schlummern weitere Warzen, die dort trotzdem entspannt weiterwachsen! Diese subklinischen Warzen dringen dann irgendwann an die Oberfläche.
Wenn die mit Hausmittel behandelten Genitalien sich langsam von den Strapazen und Experimenten erholt haben, kommen die Feigwarzen zurück. Das liegt in der Natur des Virus. Mit deinem Arzt kannst du über die unterschiedlichen Therapieoptionen sprechen und dir gegebenenfalls z. B. eine Salbe auf pflanzlicher Basis verordnen lassen, die wissenschaftlich nachgewiesen antivirale Eigenschaften hat und bei Feigwarzen wirksam eingesetzt werden kann.

Klingt nur witzig:

die Warzenschweinmethode

Geteiltes Leid ist halbes Leid – das gilt vor allem bei einem so verhassten Thema wie Feigwarzen.
Unter der so genannten Warzenschweinmethode tauschen viele Betroffene im Web ihre Erfahrungen aus. Voll im Trend: Rezepte für Tinkturen, mit denen man den Feigwarzen den Garaus machen will. Wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit existieren für keine einzige Methode.

Ganz vorn dabei: Eine Mischung aus Salz und Apfelessig, die mit Neo Ballistol® angereichert wird.
Die Idee hinter der Methode: Die Feigwarzen sollen verkrusten und abfallen und Schläferwarzen (subklinische) nach oben „holen“. Meist ist von massiven Hautreaktionen oder von schlimmem Juckreiz zu lesen.
Der Grund: Mixt man Salz und Essig zusammen, entsteht aggressive Chemie. Wie wirksam das ist, zeigt ein Experiment: Legt man z. B. eine Kupfermünze in diese Mischung, verfärbt sie sich – die Münze setzt Grünspan an. Essig-Salz-Gemische sind auch bei Hobbygärtnern zur Unkrautvernichtung beliebt.

Das alles schlägt HP-Viren nicht in die Flucht

Der Wirkstoffkomplex einer Creme namens Citrimoldin soll sich angeblich mit der Warzenoberfläche verbinden und dem Immunsystem signalisieren, dass sich ein Fremdkörper auf der Haut befindet. Auf diesem Weg sollen äußerliche Feigwarzen bekämpft werden. Einen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt es nicht.

Bei Feigwarzen fraglich:

Teebaumöl

Teebaumöl ist ein ätherisches Öl aus über 100 Wirkstoffen.
Für eine Wirkung gegen HP- und auch alle anderen Viren-Arten gibt es keine fundierten wissenschaftlichen Nachweise. Berichtet wird häufig von der Ablösung der Haut an Penis und Vagina, was schwer heilt und vernarbtes Gewebe zurücklässt.

hausmittel

Ab durch die (Thuja-)Hecke?

Funktioniert bei Feigwarzen leider nicht

Auch mit Thuja-haltigen Mitteln versuchen Menschen, ihre Feigwarzen zu bekämpfen. Thuja ist eine Zedern-Art, aus der eine Tinktur gewonnen werden kann. Die Zeder ist in der ursprünglichen Form giftig, weshalb diese Mittel nur in homöopathischen Dosen erhältlich sind. Ob sich damit Genitalwarzen bekämpfen lassen, konnte bisher noch nicht wissenschaftlich belegt werden.

Hier lauern Gefahren für Leib, Leben und deine Genitalien

Von sich Reden gemacht hat auch MMS – allerdings nicht in punkto Warzenbekämpfung! Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät dringend von MMS ab: Durch die Bleich-Chemikalie kommt es zu unvertretbaren schädlichen Wirkungen am und im Körper. Immer wieder ist im Web zu lesen, dass Betroffenen den Feigwarzen auch mit MMS den Garaus machen wollen. Von MMS solltest du – nicht nur in punkto Feigwarzen – unbedingt die Finger lassen. Details dazu findest du im Web bei den Experten vom BfArM.

Aus Mangel an Konzentration:

Warum Teemischungen nicht bei Feigwarzen helfen

Beliebt bei Betroffenen ist auch die Do-it-yourself-Methode für eine Grüntee-Extrakt-Salbe.
Die Idee: Eine Salbe mit hochkonzentrierten Grüntee-Extrakten nachzuahmen, die es sonst nur auf Rezept in der Apotheke gibt. Zutaten wie 25 g Vaseline werden mit 4 bis 5 Grünteekapseln vermischt und regelmäßig aufgetragen. Auch das Auskochen von Unmengen Grünteebeuteln ist beliebt oder die Einnahme von Grünteekapseln fürs Immunsystem. Leider geht das mit der Feigwarzen-Bekämpfung nicht so einfach, da oft weder die richtigen Inhaltsstoffe in diesen Grünteesorten (es gibt über 1.000 verschiedene Grünteesorten) enthalten sind, noch eine wirksame Konzentration hergestellt werden kann. Der „Originaltinktur“ dann willkürlich weitere der oben genannten Hausmitteln hinzu zufügen, schmälert nur das Budget, nicht aber die Warzen. Bei Medikamenten aus der Apotheke ist die Wirkstoffmenge genau dosiert für eine gute und verlässliche Wirkung. Bei Mitteln aus der Hausapotheke ist es unmöglich das richtige Verhältnis der Inhaltsstoffe für eine zielgerichtete Wirkung zu treffen.

tee bei feigwarzen